Gibst du der Quote eine Chance?

Im Endspurt des Hochschulwahlkampfs diskutiert das StuPa über eine verbindliche Frauenquote für den Sprecherrat

Die kontroverseste Debatte der StuPa Sitzung war der Antrag zur paritätischen Nachbesetzung von Sprecherratsämtern und Vorstand, vorgeschlagen von der GHG. Laut Antrag sollen Sprecherrat und Vorstand sich bemühen, dass die Organe nach der Hochschulwahl paritätisch besetzt werden sollen. Da es im Sprecherrat insgesamt zu wenig Frauen gebe und die Besetzung dessen repräsentativ sein sollte, sprachen sich einige Mitglieder für die Einführung einer Quote aus.  Argumente gegen den Antrag waren, zum einen dass es nicht Aufgabe der Sprecherräte sei, sich ihre Nachfolger*innen selbst zu suchen. Die Besetzung sollte laut Dominik Möst (Juso HSG) eigentlich ein offener Prozess sein. Auf dieser Basis brachte er einen Änderungsantrag ein. Des Weiteren sei es laut Sebastian Schröter (LHG) niemals die Aufgabe von Mitgliedern eines Parlaments, auf die nächsten Verantwortlichen zuzugehen. Nach seinem Gefühl können sich Frauen im StuPa genauso gut durchsetzen wie Männer. Daraufhin argumentierte Niclas Schilling beispielsweise, dass es im aktuellen StuPa patriarchalische Strukturen gebe. Strukturelle Probleme bräuchten strukturelle Lösungen. Nach seinem Erachten sei das aktuelle StuPa nicht repräsentativ.

Letztendlich gelang man in einer Abstimmung über den Änderungsantrag zu einem Ergebnis. So gab es insgesamt: neun Ja-Stimmen, sieben Nein-Stimmen und eine Enthaltung. Aufgrund dessen wurde die Änderung des Antrags angenommen.  Colin Thiede zog seinen Antrag zur paritätischen Nachbesetzung des Sprecherrats zurück, weil der geänderte Antrag in der Form von Dominik Möst mit seinen Intentionen nichts mehr zu tun habe.

Paul Neumaier (GHG) verkündete, dass das anstehende Wintersemester offiziell ein Präsenzsemester mit unterschiedlichen digitalen Anteilen sein soll. Dabei werde eine Lehre angestrebt, die montags bis samstags von 8 bis 22 Uhr stattfinde. Veranstaltungen für Erstsemester, Praxisveranstaltungen und Studierenden in der Examensvorbereitung oder vor Abschlussprüfungen werden priorisiert.  Die Vorlesungszeit wird im kommenden Wintersemester voraussichtlich zwei Wochen kürzer sein als die vergangenen Jahre. Als Kompensation für die verlorengegangene Vorlesungszeit stehen etwa Lernpodcasts und längere Einzelvorlesungen, z.B. zwei Stunden statt eineinhalb, zur Debatte.

Die Theaterkultur am Campus um das Überleben, da die beiden Technik-HiWis nicht bewilligt wurden. Falls die Stellen nicht weitergeführt werden sollten, gebe es keine technische Unterstützung im Theaterraum mehr. Laut dem Sprecherrat für Kultur, Campusgestaltung und Chancengleichheit, Niclas Schilling wäre der Studiengang Theaterwissenschaft dann nicht mehr studierbar. Insgesamt leidet die Fakultät aufgrund der Corona Krise an den Umsatzeinbußen, die den wegfallenden Veranstaltungen geschuldet sind.

Die Hochschulleitung hat den ersten Antrag zur Beseitigung der Diskriminierung von Transstudierenden angenommen, wie Niclas berichtete. So wird der Studierendenausweis in Zukunft nicht mehr geschlechterspezifisch ausgestellt. Auch werden in allgemeinen E-Mails von nun an geschlechterneutrale Anreden verwendet.

Jannik Jürß (LHG) berichtete, dass es einen Konflikt um die Verwendung der Studienzuschuss-Mittel gab. Dies galt vor allem der Kürzung der Mittel der Bibliotheken. Wegen der nicht ausreichenden Bibliotheksmittel für Online-Lizenzen werde es, in Zusammenarbeit mit den lokalen Abgeordneten, einen Brief an den bayerischen Minister für Wissenschaft, Bernhard Siebler, geben. Des Weiteren strebt die Fakultät KuWi derzeit an, einen Laptop-Leihservice zu etablieren.

Auch gab es Neuigkeiten zum Campus Kulmbach: Ein Studiengangskonzept für „Global Food, Nutrition & Health“ wurde verabschiedet. Dieser soll im Sommersemester 2021 starten.

Ein Punkt auf der Agenda war die bevorstehende Wahl der QS-Beauftragten. Da es einen Mangel an Freiwilligen für dieses Amt gibt, sucht man dringend nach Studierenden mit Interesse an Akkreditierung und Qualitätssicherung. Bei Interesse solle man auf die Mitglieder des StuPas, insbesondere der aktuellen Amtsinhaberin Clara Einhaus zukommen.

Constance Viehbeck
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